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Der Limes
Der Obergermanisch-Raetische Limes ist mit 550 Kilometern zwischen Rhein und Donau das längste archäologische Bodendenkmal Europas. Mit Mauern, Palisaden, Kastellen und Wachtürmen grenzte die römische Weltmacht vor 2.000 Jahren ihr Reich gegen die „Barbaren“ ab.
Seit 2005 gehört der Obergermanisch-Raetische Limes zum Weltkulturerbe der UNESCO. Er entstand um 160 n. Chr. Etwa hundert Jahre später zogen sich die Römer unter dem Druck der Germanen wieder nach Westen zurück.
Limes Pfähle in Gleichen
Die neun Limes Pfähle bei Pfedelbach-Gleichen wurden im Jahr 2023 mit einem Römer-Gesicht zum Schutz gegen Verwitterung ausgestattet.
Die Pfähle markieren seit 2017 die Stellen an denen der Limes den Weg kreuzt.
Die Helmzier der Römer war eine Crista, damals meist aus gefärbtem Rosshaar; hier in Gleichen ein roter Besenriegel.
Der Sechseckturm
Von der „Römerturmhütte“ bei Pfedelbach-Gleichen führt ein Weg zum Obergermanisch-Raetischen Limes. Durch den lichten Hochwald des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald erreicht man nach 1 km die Überreste des einzigartigen Sechseckturms von Gleichen, welche bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Der Standort des Turms mit seiner Fernsicht über die Hohenloher Ebene lässt vermuten, dass er für die römischen Vermesser - entlang der 550 km langen Grenzlinie, die den Rhein mit der Donau verband - ein wichtiger Punkt war. Denn von hier aus wurde die optische Vermessung der über 80 km langen schnurgerade verlaufenden Strecke zwischen Walldürn und Haghof bei Welzheim vorgenommen. Wall und Graben sind in diesem Bereich über eine beachtliche Distanz noch sehr gut erhalten. Jedoch ist der Verlauf des Limes vom Sechseckturm Gleichen durch das Pfedelbacher Tal nach Öhringen nur noch auf Karten und nach Hinweisen vor Ort ersichtlich.
Limes Blicke
Um den schnurgeraden Verlauf des UNESCO-Welterbes Limes in der Region Hohenlohe erlebbar zu machen, haben die Kommunen Zweiflingen, Öhringen und Pfedelbach das gemeinsame und am Limes einmalige Projekt "Limes Blicke" ins Leben gerufen.
In jeder der drei Gemeinden entstand im Jahr 2014 eine Aussichtsplattform, die im Zusammenspiel eine Blickbeziehung beispielsweise vom Pfahldöbel bei Zweiflingen quer über das Öhringer Becken bis zu einer Hangkante im Wald bei Pfedelbach-Gleichen möglich macht.