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Seit zehn Jahren verteilt die Gemeinde Pfedelbach bereits kostenlose Obstbäume. 2014 wurde die Aktion ins Leben gerufen und auch dieses Jahr können Sie wieder die städtische Biotopvernetzung unterstützen. Zusätzlich helfen Sie die artenreichen Streuobstwiesen zu erhalten.
In diesem Jahr stehen 300 hochstämmige Obstbäume samt Pflanzmaterial kostenlos für Interessierte zur Verfügung. Um an dieser Aktion teilnehmen zu können, müssen Sie in Besitz eines Grundstückes auf Pfedelbacher Gemarkung sein.
Bei Interesse melden Sie sich bitte telefonisch am Dienstag, den 19.09.2023 ab 8 Uhr bei der Gemeindeverwaltung (Telefonnummer: 07941/6081-31). Nennen Sie dabei bitte das Flurstück, auf welchem die Bäume gepflanzt werden sollen, sowie die gewünschte Anzahl. Pro Bürger können maximal 5 Bäume ausgegeben werden. Sie dürfen auch Sortenwünsche äußern, aber aufgrund der begrenzten Menge pro Sorte kann nicht garantiert werden, dass Sie jeden Baum Ihrer Wahl erhalten.
Die Ausgabe der Bäume ist am 27. Oktober.
Die Baumausgabe erfolgt am Freitag, den 27.10.2023 von 7 Uhr bis 12 Uhr im Bauhof in Pfedelbach. Bitte beachten Sie bei der Abholung, dass die Bäume 1,50 bis 2 Meter groß sind.
Die Pflanzungen dienen der Biotopvernetzung, deshalb müssen Ihre Bäume im Außenbereich auf Streuobstwiesen gepflanzt werden. Die Umsetzung wird stichprobenhaft kontrolliert, um den Erfolg der Maßnahme festzustellen. Außerdem sollten die Obstbäume innerhalb von 1-2 Tagen und möglichst bei frostfreiem Wetter gepflanzt werden.
Um eine gute Kronenform und hohe Erträge zu erhalten, benötigen junge Bäume einen Erziehungsschnitt. Für interessierte Bürger veranstalten das Landwirtschaftsamt, der Obst- und Gartenbauverein und der Landschaftserhaltungsverband verschiedene Baumschnittkurse. Am Freitag, den 01.12.2023 und am Samstag, den 02.12.2023 wird einer dieser Kurse angeboten. Der Streuobstpflegetag findet am Samstag, den 03.02.2024 statt und fungiert auch als Schnittkurs. Die Termine für weitere Kurse erfahren Sie entweder über das jeweilige Gemeindeblatt oder über die Zeitung.
Ein kleiner Auszug zu den Sorten
Der Öhringer Blutstreifling kommt, wie der Name bereits andeutet, ursprünglich aus dem Raum Öhringen. Die Frucht schmeckt saftig und süß, weshalb sie sich gut als Tafelobst, zur Saftherstellung oder zum Backen eignet. Der Öhringer Blutstreifling ist bekannt für seine sonnengelbe Farbe und die leuchtend- bis dunkelroten Streifen. Ab Ende September sind die Äpfel reif und bis April lagerfähig. Der Baum bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und durchlässige, nährstoffreiche Böden.
Die Gewürzluike ist in Baden-Württemberg weit verbreitet und sehr beliebt im Streuobstanbau. Die Frucht schmeckt säuerlich-würzig und ist sehr saftig. Außerdem sind die Äpfel mittelgroß bis groß und von einer kräftig kaminroten bis dunkelroten Deckfarbe mit braunroten Streifen geprägt. Mitte bis Ende Oktober sind die Früchte pflückreif und von November bis März genussreif. Besonders gut eignet sich dieser Apfel als Tafelobst oder zur Mostherstellung. Der Baum benötigt warme Standorte mit durchlässigen, nährstoffreichen Böden.
Die Goldparmäne galt viele Jahrhunderte als eine der besten Tafelobstsorten und zählt zu den ältesten Apfelsorten. Die Frucht schmeckt süß-säuerlich mit nussigem Aroma. Des Weiteren verströmt der Apfel nach dem Pflücken einen kräftigen, aromatischen Geruch. Als Tafelobst und zum Backen eignet sich die Goldparmäne sehr gut. Ernten kann man diese Sorte von September bis Oktober und bis Februar ist sie lagerfähig. Der Baum wächst besonders gut auf nährstoffreichen und durchlässigen Böden.
Beitrag zur Biotopvernetzung und zu neuen Lebensräumen
In den vergangenen Jahren wurden mithilfe der Verwaltungsgemeinschaft Öhringen – Pfedelbach – Zweiflingen rund 6.400 hochstämmige Bäume gepflanzt, wodurch ca. 64 ha (640.000 m2) neue Streuobstflächen entstanden sind. Diese Flächen stellen für viele Tierarten einen wichtigen Lebensraum dar und unterstützen die Biotopvernetzung.
Die Biotopvernetzung stellt Verbindungen zwischen verschiedenen Lebensräumen her. Die Arten können mithilfe dieser Verbindungen von einem Lebensraum in den nächsten wandern. Dies machen die Tiere unter anderem bei der Nahrungssuche oder bei der Suche nach geeigneten Überwinterungsquartieren.
Das Anpflanzen von Streuobstbäumen hilft beispielsweise dem Steinkauz, der in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten Deutschlands steht. Auf der Vorwarnliste stehen die Arten, dessen Brutbestände schon merklich zurückgegangen sind, aber welche noch nicht als gefährdet gelten. Er bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaften mit Baumreihen oder Baumgruppen. Der Steinkauz ist ein Höhlenbrüter und benötigt Tagesverstecke und Sitzwarten, die er oft in Streuobstbeständen findet. Ihm gehen immer mehr Lebensräume durch Rodung von Streuobstwiesen und durch die Flächenversiegelung verloren. Durch das Anpflanzen der Obstbäume schaffen Sie für den Steinkauz und für viele weitere Tiere neue Lebensräume.
Positive Auswirkungen für den Klimaschutz
Die Streuobstaktion trägt auch zum Klimaschutz bei, denn Bäume sind lebendige Luftfilter, Sauerstoffproduzenten und Kohlenstoffspeicher.
Zusätzlich wirkt die Verdunstungskühle der Bäume dem Klimawandel entgegen. Durch die Verdunstung von Wasser geben sie Feuchtigkeit an die Luft ab und entziehen ihr dadurch Wärme. Somit kühlt die Umgebung ab. Aus diesem Grund ist es im Wald auch an heißen Tagen angenehm kühl, denn die Bäume schaffen sich durch Verdunstung ihr optimales Klima. Ein einziger Baum ist dabei so leistungsstark wie zehn Klimaanlagen. Laut Forschern besitzt ein Baum die Kühlleistung von 20 bis 30 Kilowatt. Im Vergleich dazu hat eine Klimaanlage nur 2 Kilowatt.
Diese Kühlleistung der Bäume spielt auch für die steigende Hitze in Städten eine Rolle. Dort können Bäume als natürliche Klimaanlagen gepflanzt werden, um für angenehmere Temperaturen zu sorgen.
Somit dienen Ihre gepflanzten Streuobstbäume als Lebensräume, produzieren Sauerstoff und sorgen für ein kühleres Klima.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und Mitwirkung.
Verfügbare Obstsorten:
Apfel:
Rote Sternrenette
Gewürzluike
Roter Boskoop
Jakob Lebel
Rheinischer Bohnapfel
Gerlinde
Rubinola
Brettacher
Gravensteiner
Florina
Goldparmäne
Bittenfelder
Kaiser Wilhelm
Haux
Winterrambour
Blenheim
Topaz
Öhringer Blutstreifling
Zabergäurenette
Jakob Fischer
Sonnenwirtsapfel
Schöner von Boskoop
Birne:
Palmischbirne
Gellerts Butterbirne
Alexander Lukas
Köstliche von Charneux
Champagner Bratbirne
Stuttgarter Gaishirtle
Schweizer Wasserbirne
Gute Luise
Williams
Wahlsche Schnapsbirne
Zwetschge, Mirabelle, Reneclaude:
Katinka
Hauszwetschgen
Jojo
Cacaks Schöne
Nancy Mirabelle
Graf Althans Reneclaude
Haroma
Kirsche:
Hedelfinger
Regina
Lapins
Große schwarze Knorpelkirsche
Dönissens Gelbe
Kordia